Eine Außenthermografie stellt den tatsächlichen energetischen Zustand eines Gebäudes dar. Sie unterstützt den Energieberater in seiner Analyse und ist eine wichtige Ergänzung zur Inaugenscheinnahme.
Außenthermografien sind im Vergleich zu einer Innenthermografie vergleichsweise preiswert, da der Umfang der Untersuchung von vorneherein feststeht. So lassen sich mehrere Thermografiekunden an einem Abend verlässlich abarbeiten.
Bei einer Innenthermografie kommt es immer wieder vor, dass Detailmängel genauer untersucht werden müssen, und die bauliche Aufteilung dies erschwert.
Schlecht gedämmte Wände sind ein Weg, über den Ein Haus Wärme verliert. Ein anderer Weg sind Fugen, Ritzen und Löcher, durch die erwärmte Luft direkt ins Freie strömt - kalte Luft strömt nach und muss aufgeheizt werden. Diese Luftundichtigkeiten werden mit einem Blowerdoortest gesucht und wenn möglich beseitigt. Abgenutzte Fensterdichtungen lassen sich ggfs. erneuern, Folie vor einer Wärmedämmung lässt sich ggfs. besser verkleben.
Die Summe aller kleinsten und nicht mit vertretbarem Aufwand zu zu beseitigenden Undichtigkeiten ergibt das Messergebnis eines Blower-Door-Tests, den Drucktestkennwert n50.
Gemessen wird der Luftaustausch bei einem konstanten Unterdruck von 50 Pascal. Die Menge Luft, die zur Aufrechterhaltung des Unterdrucks ständig aus dem Haus gefördert werden muss, ergibt den Luftaustauschwert. Zum Lufttransport wurde in der Anfangszeit dieses Messverfahrens eine Tür mit eingebautem Ventilator eingesetzt; daraus leitet sich der Name Blowerdoortest ab.
Ein Unterdruck von 50 Pascal entspricht Windstärke 5. Die Blowerdoormessungen sollten bei nahezu Windstille durchgeführt werden, um bei mehreren Messungen vergleichbare Ergebnisse zu erzielen.
Eine Innenthermografie unterscheidet sich von einer Thermografie von außen durch die Perspektive und die Detailgenauigkeit. Während eine Thermografie von außen mehr oder weniger eine komplette Außenwand darstellt, untersucht man bei der Innenthermografie einzelne Details an der Innenseite der Außenhülle.
Eine Innenthermografie kann mit und ohne Unterdruck im Haus durchgeführt werden, abhängig davon, ob man Kältebrücken durch schlecht isolierte Bauteile oder Kälteeinbrüche durch Luftzug aufdecken will. Es ist also eine gute Idee, eine Innenthermografie ggfs. mit einem Blowerdoortest zu kombinieren.
Durch die verschiedenen Schichten, aus denen eine Außenwand aufgebaut ist, werden Wärme- bzw. Kältebrücken gestreut. Eine Innenthermografie zeigt oft Details, die man in einer Thermografie von außen weniger gut sehen kann.
Um den Endenergiebedarf eines Hauses zu decken, stehen unterschiedliche Energieträger und Heizsysteme zur Auswahl. Je nach gewähltem Energieträger und Heizsystem ergibt sich ein mehr oder weniger großer Zusatzaufwand zum Endenergiebedarf. Der zusätzliche Aufwand wird verursacht durch Transport- und Lagerungsaufwand des Energieträgers und die Effizienz der Umwandlung des Energieträgers in Wärme.
Der Primärenergiebedarf ist stets größer als der Endenergiebedarf!
Als Wärmestrahlung bezeichnet man den Bereich des elektromagnetischen Spektrums zwischen 50 µm und 1 mm Wellenlänge. Diese Strahlung empfinden wir als Wärme, sie steht mit den Molekülschwingungen in Verbindung. Im Bereich oberhalb der Wellenlänge von 780nm können wir diese Strahlung sehen, sie erscheint uns als rot.
Eine Strahlung ist für Menschen dann sichtbar, wenn Sie im Bereich des sichtbaren Lichts liegt (Wellenlänge von 780nm-380nm) und eine ausreichende Strahlungsintensität hat. Das menschliche Auge ist für die Wellenlängen und Strahlungsintensitäten, die wir untersuchen, nicht ausreichend empfindlich. Deshalb setzen wir Thermografiekameras zur Visualisierung ein.