Durchaus nachvollziehbar ist die Skepsis gegenüber Bautrocknern bei den Menschen die erlebt haben, dass ein Estrich gerissen ist, sich gewölbt hat oder gar nicht erst ausgehärtet ist. Der Einsatz von ungeregelten oder überdimensionierten Bautrocknern haben die Raumluft zu stark ausgetrocknet, es kam zu Rissen und so wird gern geglaubt:
"Fensterlüftung zum Estrichtrocknen sei besser als der Einsatz von Bautrocknern."
Anders ist es beim Einsatz hygrostatisch geregelter Trockner, denn dort kann die optimale Luftfeuchte genau eingehalten werden. Dann ist dieses Risiko geringer als bei Fensterlüftung, die in Ihrer Trocknungswirkung je nach Luftfeuchtigkeit sehr stark schwanken kann.
Der Bundesverband Estrich und Belag e.V.
(BEB) empfiehlt deshalb für alle Jahreszeiten den Einsatz von Bautrocknern. (Sammelmappenregister-Nr. 6.2 vom August 2009)
Laut dem Fachartikel des Sachverständigen Markus Lechler vom Institut für Fußbodenaufbau (IFF) bewirken gekippte Fenster Luftwechselraten von 0,8 bis 4 pro Stunde. Hierin ist der Einfluss der Fensteranzahl und Raumgrößen berücksichtigt, aber nicht die zeitlichen Schwankungen aufgrund des Windes.
Prof. Dr. Ing. Rieche vom Institut für Bautenschutz, Bautoffe und Bauphysik zeigt in dem Aufsatz: Belegreife von Estrichen - Grenzwerte für die Hygrometrische Feuchtemessung (2011), dass Zementestrich bei einer relativen Luftfeuchte von über 65% gar nicht austrocknen.
Zum Beispiel ist die relative Außenluftfeuchte in Hamburg fast immer deutlich höher: