Auch wenn viele Fachleute einen Zusammenhang zwischen Dreifachverglasung und möglicher Kondenswasserbildung in der Außenwand oder anderen Bauteilen sehen, basiert dies meist auf falsch interpretierten Beobachtungen oder Überlegungen. Ein Beispiel: Raumlufttrockner senken die Luftfeuchtigkeit. Das im Raumlufttrockner kondensierte Wasser muss aber aus dem Gebäude entfernt werden, z.B. durch Ausgießen in eine Abwasserleitung. Auch an kalten (weil schlecht dämmenden) Scheibeninnenoberflächen kann Kondenswasser wie in einem Raumlufttrockner auftreten. Dieses Wasser wird aber wieder im Gebäude in die Raumluft verdunstet, und trägt damit nicht zur Trocknung bei. Es ist viel einfacher z.B. zwei Minuten lang stoßzulüften als Kondenswasser von Scheiben zu wischen und den Lappen in ein Waschbecken auszuwringen. Außerdem ersetzt Raumlufttrocknung nicht das aus hygienischen Gründen erforderliche Lüften.
Seit der Energiepreiskrise 1973 wurden neue Fenster mit Dichtungen ausgerüstet. Das führte zu einer erheblichen Zunahme von Schimmelbildung in Wohnräumen nach Fenstertausch, obwohl damals noch keine Dreifachverglasungen im Handel waren.
Die "Verteufelung" der Dreifachverglasung für Altbauten hat in der Fachwelt erst begonnen, als die KfW die Forderung aufstellte, dass Förderzuschüsse für Fenster nur bewilligt werden, wenn die Fassade mindestens ebenso gut gedämmt wird. Diese Forderung bestand nicht seit Beginn der Förderprogramme in 2004 sondern erst als Dämmstoffindustrie feststellte, dass das Förderprogramm den Fenstertausch ankurbelte aber nicht die Dämmung der Außenwände. Die KfW hat kurz darauf den Zusatz hinzugefügt, dass diese Forderung entfällt, wenn sichergestellt ist, dass genug gelüftet wird. Das gilt bis heute.
Bezeichnenderweise ist auch weder die Anzahl der Scheiben noch die Wärmedämmung des Glases ein Kriterium für die Förderfähigkeit, sondern die Wärmedämmung des gesamten Fensters inkl. des Rahmens. D.h. die KfW fördert unabhängig von der Lüftung auch Fenster deren Gläser besser dämmen als die Fassade.
Einige Fachleute, die für Altbauten von Dreifachverglasung abraten, montieren zweifachverglaste Fenster deren Gläser viel besser dämmen als die Fassaden (ohne dies auch nur zu überprüfen oder zu thematisieren) obwohl sie die Ablehnung der Dreifachverglasung damit begründen, dass deren Gläser viel besser dämmen als die Fassaden.
Bietet Ihnen heute ein Fachunternehmen ein Fenster mit Dreischeibenverglasung an, ist die Wärmedämmung des Rahmens immer noch schlechter als die einer Zweischeibenverglasung. D.h. wenn die Zweischeibenverglasung Kondenswasserbildung an den Wänden verhindern könnte, sollte der Rahmen der Dreischeibenverglasung das auch können.
An den Gesetzen der Physik ändert die Art der Verglasung nichts. Bauteilfeuchte z.B. durch hohe Raumluftfeuchte die an zu kalten Bauteiloberflächen kondensiert ist die Ursache von Schimmelbildung.